Für einen wahren Fußballfan ist es eine mittlere Katastrophe, wenn man sich das Spiel seiner Mannschaft im Heimstadion nicht ansehen darf. Für den Verein ist es gleichfalls eine Katastrophe, weil die Einnahmen aus den Eintrittskarten fehlen und außerdem ist das Spielen in einem leeren Stadion nicht wirklich attraktiv und es fehlt die Stimmung und Unterstützung.
Das Geisterspiel ist ein ganz normales Fußballspiel, bei dem aber kein Publikum zugelassen wird. Dabei fliegen nicht die Geister herum und ärgern die Fußballspieler, sondern es sind ganz einfach außer den Vereinen, ihrer Trainer, den Schiedsrichtern und ein paar Offiziellen keine weiteren Leute vorhanden. Das Geisterspiel ist eine Strafaktion, die über einen Verein oder auch über eine Nationalmannschaft verhängt werden kann, wenn es bestimmte Vorkommnisse gab.
Es geht aber auch anders, denn im Jahr 2020 wurde die Coronapandemie zum globalen Thema und im Fußballsport hatte man sich auf Profiebene darauf verständigt, dass die Meisterschaft und auch die internationalen Spiele weitergeführt werden dürfen - aber ohne Publikum. War das Geisterspiel bisher eine einmalige Strafaktion, so hatte man es auf einmal mit serienweise Geisterspielen zu tun.
Die Strafe für einen Verein oder eine Nationalmannschaft aufgrund von Unruhen wurde schon öfter ausgesprochen. Das ist ein sensibles Thema, weil es immer wieder Verrückte gibt, die am Fußball nicht interessiert sind und nur auf Schlägereien aus sind. Sie sorgen für Verletzte, Störungen des Spielbetriebs und vielleicht sogar noch schlimmere Aktionen, weshalb der Ordnerdienst und manchmal auch die Polizei einschreiten muss. Die Störenfriede werden zum Teil erwischt und verhaftet, doch der Schaden ist angerichtet und in manchen Situationen kommt es zu einer Geldstrafe für die Heimmannschaft bzw. den Heimverein, in anderen Fällen kann auch ein Geisterspiel - oder gar mehrere - ausgesprochen werden. Das Problem dabei ist, dass der Verein zum Teil wenig gegen die Verrückten machen kann, außer noch schärfer zu kontrollieren oder Personalabfragen zu tätigen, damit die Rowdys nicht mehr das Stadion betreten können.
Wird ein solches Geisterspiel verhängt, dann spielt man ohne Publikum, ohne Eintrittsgelder und muss das Spiel trotzdem erfolgreich gestalten. Ein solches Spiel macht niemandem Spaß und man versucht von Vereinsseite aus solche Strafen zu vermeiden, wobei ein Geisterspiel meist dann verhängt wird, wenn etwas sehr Gravierendes passiert ist. Das ist dann der Fall, wenn die Fans der Heimmannschaft mit Gegenständen auf die Fans der anderen Mannschaft werfen oder Schlägereien angezettelt werden, die Spielfläche gestürmt wird oder ähnliche Aktivitäten gesetzt werden.
Rund um die vielen Fußballfans sind auch zahlreiche Begriffe entstanden. Der Fan ist schon einmal der Ausgangspunkt, im deutschen Sprachgebrauch auch als Anhänger oder Fußballanhänger umschrieben. Intensive Fans bemühen sich um ihre Vereine besonders und werden dann als Ultras bezeichnet, die man nicht mit den gewaltbereiten Hooligans verwechseln darf. Solche Akteure können Verein und Nationalmannschaft viel Geld kosten, wenn es etwa zur Strafe zu einem Geisterspiel kommt.
Es geht aber auch viel positiver. Das Heimpublikum wird oft als zwölfter Mann beschrieben, weil es die Heimmannschaft lautstark unterstützt. Man spricht auch gerne vom Heimvorteil. Und nach dem Spiel wird gefeiert, was man auch als dritte Halbzeit kennt. Daraus leitete sich auch der Begriff der Fankultur ab.
Beeindruckend ist die Wechselwirkung. Am Beispiel der Fußballeuropameisterschaft oder EURO erkennt man, dass oft mehr über die tausenden Fans einer Nationalmannschaft berichtet wird, als über die Fußballspiele selbst, umgekehrt kaufen diese viele Fanartikel und sorgen für Umsatz bei Gastronomie und Hotellerie sowie natürlich für Stimmung im Stadion.
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