Die Männer hatten ihre erste Fußball-Europameisterschaft im Jahr 1960 bestritten, aber die Frauen mussten mehr als zwei Jahrzehnte länger warten, bis sich das Turnier entwickeln konnte. Der Frauenfußball kam immer besser in Schwung und von 1982 bis 1984 wurde ein erster Titel vergeben, wobei es noch kein Turnier gab, wie man es heute kennt und spielt. Denn es wurde wie im Europacup mit Hin- und Rückspiel ermittelt, wer letztlich die beste Nationalmannschaft und zugleich natürlich die erfolgreichste hat.
Begonnen hat es mit dieser Ausrichtung, das erste eigentliche Turnier fand dann im Jahr 1987 statt. Allerdings war das Turnier ein sehr kleines. Während die Männer schon mit Vorrundengruppen agiert haben, gab es bei den ersten Turnieren der Frauen nur vier spielberechtigte Mannschaften, was bedeutet hatte, dass man das erste Spiel gleich als Halbfinale ausgetragen hatte. Dieser Modus, der 1987 begann, wurde bis zum Turnier von 1993 beibehalten. Auffällig war allerdings, dass sich für die UEFA Europameisterschaft der Frauen, wie die Fußball-EM offiziell heißt, 16 Nationalmannschaften beworben haben, für 1993 waren es bereits 23. Damit lässt sich leicht abschätzen, wie die Entwicklung im Frauenfußball vorangetrieben wurde.
1995 gab es erneut eine Austragung mit Hin- und Rückspiel und 1997 gab es ein Turnier mit acht Mannschaften. Damit waren zwei Vorrundengruppen bereits integriert und die besten zwei Mannschaften stiegen in das Halbfinale auf. Außerdem wurde der Modus einer EM alle zwei Jahre aufgegeben, denn ab 1997 wurde alle vier Jahre das Turnier veranstaltet.
Zwei weitere Europameisterschaften wurden auf diese Weise ausgetragen. Ab 2009 gab es aber schon 12 Nationalmannschaften und dies wiederholte sich 2013. Dabei werden drei Gruppen gespielt und es gibt ein Achtelfinale mit den besten beiden Teams aus allen Gruppen und den besten beiden Gruppendritten. Somit wurde ein Viertelfinale nötig und verlängerte die K.o.-Phase. Die Entwicklung im Frauenfußball ging aber weiter und so gab es 2017 erstmals 16 Nationalmannschaft mit vier Gruppen, wie es bei den Männern längere Zeit der Fall war.
Für die Frauen ist es ein wichtiges Turnier, aber ein Vergleich mit den Männern ist schwierig. Während bei den Männern die Stadion voll sind, gab es einige Turniere, bei denen man kaum von Publikum sprechen konnte. Das hat sich in den letzten Jahren aber stark verändert und die Tatsache, dass immer mehr Mannschaften Teil der Endrunde sind, zeigt auch das gewachsene Interesse und auch die stärkere Darbietung sowie mehr Konkurrenzkampf. Zu Beginn des Frauenfußballs waren es praktisch immer die gleichen Teams, die Erfolge feiern konnte, heute ist ein solches Turnier kein Selbstläufer mehr. Die Deutschen waren besonders erfolgreich, können sich darauf aber nicht ausruhen, weil viel professioneller gearbeitet wird - in vielen Ländern.
Die Fußball-EM ist ein Aushängeschild für die Entwicklung des Frauenfußballs und ist auch medial bedeutender geworden.
Nach den großen Erfolgen 2017 war die Frage in Österreich gegeben, ob der Erfolg sich wiederholen ließe und die Antwort war ja. Das ÖFB-Team hatte mit Norwegen und England zwei sehr starke Mannschaft in der Gruppenphase und konnte sich gegen Norwegen durchsetzen. Im Viertelfinale war nach sehr gutem Spiel aber gegen Deutschland Schluss, wenn mit 0:2 auch recht knapp.
Im Finale standen die stark aufspielenden Engländerinnen und eben die deutschen Frauen gegenüber und in der Verlängerung konnte sich das Gastgeberteam knapp durchsetzen. Es war dies der erste EM-Titel für England, Deutschland hatte schon achtmal gewonnen.
Halbfinale 1: England - Schweden 4:0
Halbfinale 2: Deutschland - Frankreich 2:1
Finale: England - Deutschland 2:1 nach Verlängerung
48 Nationen wollten bei der EURO 2017 dabei sein und 8 davon spielten in der ersten Qualifikationsphase. Danach kam die eigentliche Qualifikation, bei der sich sowohl die Schweiz als auch Österreich erstmals qualifizieren konnten. Die Schweiz war sehr stark und holte den Gruppensieg, Österreich war als fünftbester Zweiter auch fix dabei. Hintergrund war die neuerliche Erweiterung des Turniers, denn erstmals wurde mit vier Gruppen zu vier Teams gespielt, also mit 16 EM-Teilnehmern. Die besten zwei jeder Gruppe stiegen in das Viertelfinale auf.
Und da gab es einige Überraschungen wie etwa den letzten Platz der starken Norwegerinnen und ebenso den ersten Platz der Österreicherinnen, während in der gleichen Gruppe die Schweiz mit Platz drei Abschied nehmen musste. Österreich holte gegen Spanien ein 0:0 und setzte sich im Elfmeterschießen durch, wodurch man sensationell ins Halbfinale aufsteigen konnte. Dort war Dänemark aber stärker, brauchte trotzdem ein Elfmeterschießen. Den Titel holte die Niederlande vor heimischem Publikum. Und Deutschland? Das war im Viertelfinale an Dänemark gescheitert.
Halbfinale 1: Niederlande - England 3:0
Halbfinale 2: Dänemark - Österreich 0:0, 3:0 im Elferschießen
Finale: Niederlande - Dänemark 4:2
Schon 44 Nationen wollten mitwirken und nur 8 spielten die erste Qualifikationsphase mit zwei Vierergruppen. Die Gruppensieger stiegen zu den 36 anderen Nationen auf, die um die Tickets für die 12 Plätze spielten. Die Schweiz erreichte nur Platz drei und schied aus, Österreich zeigte sich stark und war der zweitbeste Gruppenzweite, scheiterte im Play-Off aber an Russland. Im Turnier selbst war Norwegen sogar stärker als Deutschland und konnte den Dauer-Europameister in der Vorrunde 1:0 besiegen. Die beiden Teams zogen auch in das Finale ein, wo das gleiche Ergebnis stattfand - aber umgekehrt. Mal wieder hatte Deutschland den Titel geholt.
Halbfinale 1: Deutschland - Schweden 1:0
Halbfinale 2: Norwegen - Dänemark 1:1 nach Verlängerung, 4:2 im Elfmeterschießen
Finale: Deutschland - Norwegen 1:0
Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen wuchs kontinuierlich in Qualität und Interesse. Als Folge hat man die Qualifikation umgestellt und auch das Turnier. In der Qualifikation spielten die schwächeren Teams um den Gruppensieg und mit dem Gruppensieg kam man in die eigentliche Qualifikation mit Fünfergruppen, wobei die Gruppensieger fix beim Turnier waren, die Gruppenzweiten und die vier besten Gruppendritten spielten ein Play-Off. Österreich und die Schweiz erreichten zwar Platz drei, waren aber genau die zwei schwächsten Gruppendritten und konnten nicht beim Play-Off mitspielen. Das Turnier erweiterte sich auf drei Vierergruppen, wobei die ersten zwei fix im Viertelfinale standen, dazu kamen noch die zwei besten Gruppendritten.
Im Turnier selbst war Deutschland wieder das Maß aller Dinge und holte sich den nächsten Titel, diesmal durch einen hohen Finalerfolg gegen die Engländerinnen.
Halbfinale 1: Deutschland - Norwegen 3:1
Halbfinale 2: England - Niederlande 2:1 nach Verlängerung
Finale: Deutschland - England 6:2
Bereits 35 Nationen haben sich für die EM beworben und die Qualifikation erfolgte wieder in Kategorie A der stärkeren Teams, wobei es kein Play-Off mehr der Gruppenletzten mit den Gruppensiegern der Kategorie B gab, in der die schwächer eingestuften Teams spielten. Die Gruppensieger aus B stiegen automatisch auf und so gelang es Österreich, in die Kategorie A aufzusteigen, die Schweiz konnte sich dort halten. Was das Turnier selbst betraf, war Deutschland eine Macht. Mit 8:0 Toren und drei Siegen war man in der Vorrunde überlegen, auch im Halbfinale und Finale war man deutlich stärker und so gab es den nächsten EM-Titel.
Halbfinale 1: Deutschland - Finnland 4:1
Halbfinale 2: Norwegen - Schweden 3:2 nach Verlängerung
Finale: Deutschland - Norwegen 3:1
Die Fußball-EM 2001 fand wieder in Deutschland statt und Deutschland war auch der Titelverteidiger und Topfavorit. Das System wurde insofern umgestellt, als die Fußball-EM nun alle vier Jahre stattfindet, wie bei den Männern auch. Weiterhin wurde mit zwei Kategorien in der Qualifikation gespielt, wobei Österreich erstmals ein Team stellte, aber in Kategorie B wenig Erfolg hatte. Die Schweiz konnte Kategorie A halten. Im Turnier selbst putzte Deutschland in der Vorrunde mit 11:1 Toren durch, hatte dann aber im Halbfinale und Finale nur knappe Siege, dennoch wurde der nächste EM-Titel eingefahren.
Halbfinale 1: Norwegen - Deutschland 0:1
Halbfinale 2: Schweden - Dänemark 1:0
Finale: Deutschland - Schweden 1:0 durch Golden Goal in der Verlängerung
Von 1984 bis 1995 baute sich die Fußball-EM der Frauen auf, ab 1997 gab es eine richtige Fußball-Europameisterschaft mit acht Mannschaften in zwei Vorrundengruppen, wobei die besten zwei jeder Gruppe in das Halbfinale aufstiegen. Ebenfalls eingeführt wurde ein Qualifikationsmodus der besonderen Art. Bereits 34 Nationen hatten sich beworben und diese wurden untergliedert in eine Kategorie A und B. In Kategorie A spielten die stärkeren Mannschaften um die echte Qualifikation, in Kategorie B jene Nationen, die schwächer eingestuft sind und mit dem Gruppensieg ein Play-Off mit den Schwächsten der Kategorie A für die nächste Qualifikation erreichen konnten. Das gelang der Schweiz, die damit die Option hatte, bei der nächsten EM vielleicht dabei sein zu können. Im Turnier selbst setzte sich Deutschland durch und holte den 3. EM-Titel.
Halbfinale 1: Schweden - Deutschland 0:1
Halbfinale 2: Italien - Spanien 2:1
Finale: Deutschland - Italien 2:0
Interessanterweise wurde die Fußball-EM der Frauen im Jahr 1995 nicht wie bisher mit einem Turnier gespielt, sondern so wie die erste EM im Europacup-Stil mit Hin- und Rückspiel. Schon 29 Nationen hatten sich beworben, acht waren zugelassen, sodass man mit dem Viertelfinale begonnen hatte. Österreich hatte weiterhin kein Team zur Verfügung, die Schweiz scheiterte in der Qualifikation. Deutschland setzte sich im Viertelfinale locker gegen Russland durch und marschierte ins Finale, das in Kaiserslautern, Deutschland, ausgetragen wurde. Dort schlug man Schweden knapp und holte den 2. EM-Titel.
Halbfinale 1: England - Deutschland 1:4 1:2, Deutschland mit 6:2 weiter
Halbfinale 2: Norwegen - Schweden 4:3 1:4, Schweden mit 7:5 weiter
Finale (Kaiserslautern): Deutschland - Schweden 3:2
Mit 23 Bewerbern hatte diese Fußball-EM 1993 einen neuen Höchststand erreicht, aber weiterhin wurde ein kleines Turnier mit vier Nationen gespielt. Österreich war nach wie vor kein Thema, die Schweiz scheiterte in der Qualifikation. Deutschland erreichte das Turnier, schied aber gegen Italien im Halbfinale aus und zwar unterlag man im Elfmeterschießen. Den Titel holte sich wieder Norwegen knapp gegen Gastgeber Italien, der 2. EM-Titel für Norwegen.
Spiel um Platz 3: Dänemark - Deutschland 3:1
Finale: Norwegen - Italien 1:0
Insgesamt 18 Nationen wollten bei der nächsten Ausgabe dabei sein, Österreich war weiterhin beim Frauenfußball nicht konkurrenzfähig. Die Schweiz scheiterte in der Qualifikation, Deutschland kam locker ins Turnier und war im Halbfinale gegen Italien wie auch im Finale gegen Norwegen das bessere Team, wobei man im Finale die Verlängerung benötigt hatte.
Spiel um Platz 3: Dänemark - Italien 2:1 nach Verlängerung
Finale: Deutschland - Norwegen 3:1 nach Verlängerung
17 Bewerber gab es für die dritte EM, wobei sich Österreich weiterhin nicht bewarb. Die BRD schaffte die Qualifikation, die Schweiz scheiterte. Im Turnier setzte sich Gastgeber Deutschland durch und holte den ersten EM-Titel, wobei man im Halbfinale Italien erst im Elfmeterschießen besiegen konnte.
Spiel um Platz 3: Schweden - Italien 2:1 nach Verlängerung
Finale: BRD - Norwegen 4:1
Die zweite Fußball-EM der Frauen war schon ein Turnier, aber wieder mit vier Nationen. Gespielt wurde in Norwegen, wobei Österreich sich nicht bewarb, 16 Nationen wollten aber mitwirken. Deutschland und die Schweiz scheiterten in der Qualifikation. Im Turnier setzten sich die gastgebenden Norwegerinnen durch.
Spiel um Platz 3: Italien - England 2:1
Finale: Norwegen - Schweden 2:1
Der Beginn war ein bescheidener, denn nur vier Mannschaften waren qualifiziert und begannen damit auch gleich mit dem Halbfinale. Gespielt wurde zudem wie im Europacup, also mit Heimspiel und Rückspiel, wobei die ersten Europameisterinnen die Schwedinnen waren. Sie hatten nach Gleichstand gegen die Engländerinnen das Elfmeterschießen gewonnen - also auch bei den Frauen ist England in dieser Spezialdisziplin nicht gerade erfolgreich.
Halbfinale 1: England - Dänemark 2:1 1:0, England im Finale mit 3:1
Halbfinale 2: Italien - Schweden 2:3 1:2, Schweden mit 5:3 im Finale
Finale: Schweden - England 1:0 0:1, Schweden gewinnt das Elfmeterschießen mit 4:3
Die größte Veranstaltung des internationalen Fußballs ist die Fußball-WM der Männer, die es seit 1930 gibt und nach den olympischen Sommerspielen das zweitgrößte Event darstellt und weltweit vergeben wird. 2022 etwa nach Katar, die Fußball-WM 2026 findet hingegen in Amerika statt. Auch die Fußball-EM oder EURO der Männer ist medial sehr präsent, zumal der europäische Fußball prägend im Fußballsport ist. Die EURO 2024 in Deutschland wurde zum Beispiel schon lange vor dem Turnier zum Hype.
Diese Turniere wurden später auch für die Frauen eingeführt, die auch längst gewachsen sind. Das gilt für die Fußball-WM der Frauen ebenso wie für die Fußball-EM der Frauen. Mit jedem Turnier steigen die Rekordzahlen bei den Zuschauerinnen und Zuschauern und auch die Zahl der Teams wird stets größer.
Was die Vereine betrifft, ist die UEFA Champions League das größte, das man gewinnen kann. Plan B für die großen Vereine in Europa ist die UEFA Europa League, den den langjährigen UEFA Cup abgelöst hatte. Auch der UEFA Supercup ist ein interessanter Titel für Verein und Spieler. Der jüngste Spross ist die UEFA Conference League für die europäischen Vereine.
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