"Schlachtgesänge" klingt schon sehr kriegerisch und tatsächlich feuern die Fußballfans ihre Mannschaft damit gerne an und haben wenige Freundlichkeiten mit der gegnerischen Mannschaft auszutauschen. Auch die Begrüßungen der anderen Fans fällt unterkühlt aus. Aber wenn das Spiel zu Ende ist, ist bei den normalen Fußballfans die dritte Halbzeit angebrochen.
Mit der dritten Halbzeit ist das Zusammensitzen im Gastgarten oder anderen Lokalitäten gemeint, wobei die Fans des Vereins A mit den Fans des Vereins B zusammen ein Bier oder anderes Getränk konsumieren und sich über das Spiel unterhalten. Es gibt keine Raufereien oder andere Auseinandersetzungen, weil man ein Fußballfest feiern wollte und egal wie das Match schließlich geendet hatte, wird danach der Abend gemütlich und gemeinsam verbracht.
Diese Zusammenkunft auf Basis eines Fußballspiels wird in den Medien selten kommuniziert, weil meist die negativen Schlagzeilen mehr Leute interessiert, doch so funktionieren viele Fußballnachmittage und Fußballabende, wobei natürlich die Traurigkeit bei einer Niederlage gegeben ist oder auch die Fröhlichkeit bei den Siegern, letztlich wollten alle Fans beider Mannschaften ein tolles Spiel und gute Unterhaltung erleben und lassen dieses Event ruhig und vielleicht sogar feierlich ausklingen.
Es gibt auch Sonderformen der dritten Halbzeit. Ein Beispiel ist das Derby in Wien, wo die großen Vereine Austria Wien und Rapid Wien wenige Freundlichkeiten austauschen. Die Fans sind erst recht Rivalen, aber wenn das Derby vorbei ist und am selben Abend ein Eishockeyspiel in Wien stattfinden, fahren die Fans beider Vereine gemeinsam zum Spiel, um als Einheit den Wiener Verein anzufeuern - die Rivalität ist dann vergessen. Auch das kann eine Form der dritten Halbzeit sein.
Rund um die vielen Fußballfans sind auch zahlreiche Begriffe entstanden. Der Fan ist schon einmal der Ausgangspunkt, im deutschen Sprachgebrauch auch als Anhänger oder Fußballanhänger umschrieben. Intensive Fans bemühen sich um ihre Vereine besonders und werden dann als Ultras bezeichnet, die man nicht mit den gewaltbereiten Hooligans verwechseln darf. Solche Akteure können Verein und Nationalmannschaft viel Geld kosten, wenn es etwa zur Strafe zu einem Geisterspiel kommt.
Es geht aber auch viel positiver. Das Heimpublikum wird oft als zwölfter Mann beschrieben, weil es die Heimmannschaft lautstark unterstützt. Man spricht auch gerne vom Heimvorteil. Und nach dem Spiel wird gefeiert, was man auch als dritte Halbzeit kennt. Daraus leitete sich auch der Begriff der Fankultur ab.
Beeindruckend ist die Wechselwirkung. Am Beispiel der Fußballeuropameisterschaft oder EURO erkennt man, dass oft mehr über die tausenden Fans einer Nationalmannschaft berichtet wird, als über die Fußballspiele selbst, umgekehrt kaufen diese viele Fanartikel und sorgen für Umsatz bei Gastronomie und Hotellerie sowie natürlich für Stimmung im Stadion.
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