Wenn man ein Torwart im Fußball ist, dann hat man ein grundsätzliches Problem, denn egal, was man macht, man macht es immer falsch - so denken tatsächliche manche Fußballfans. Wenn ein gegnerischer Angreifer sich dem Strafraum nähert und von der Verteidigung nicht oder kaum behindert wird, gibt es für den Torwart zwei Optionen: Er bleibt an der Torlinie stehen und wartet, was der Angreifer macht oder er läuft heraus. Bei zweiterem versucht er den Winkel abzuschneiden, um die Torchance zu entschärfen - man spricht auch vom "aus dem Tor kommen".
Aus dem Tor kommen ist die Umschreibung für einen Torhüter, der dem Angreifer entgegenläuft, um dessen Aktion zu entschärfen. Der Haken ist, dass der Spieler damit rechnet und den Ball bei gutem Timing hoch über den Torwart ins Tor schießen kann, aber es ist eine Aktion, bei der beide Spieler ihre Chance haben, erfolgreich zu sein. Der Torwart ist der Held, wenn er diese gefährliche Situation entschärfen kann, aber er ist der Dummkopf der Woche, wenn er sich falsch entscheidet.
Noch schwieriger wird es für den Torwart, wenn eine Flanke geschlagen wird und der Ball in einer Flugkurve zum Strafraum gezirkelt wird. Hier muss der Torwart entscheiden, ob er an der Torlinie stehen bleibt oder ob er nach vorne stürmt, um den Ball vor allen Verteidigern und erst recht allen gegnerischen Stürmern zu erreichen. Die Gefahr ist hier insofern größer als bei der vorherigen Situation, weil viele Spieler sich in der Nähe des Strafraums aufhalten und es auch Mut braucht, um sich aus dem Tor zu wagen und man auch von eigenen Spielern behindert werden kann. Dazu kann man sich auch in der Flugkurve verrechnen und dann sieht man wirklich nicht gut aus und die Bewertung ist entsprechend negativ.
Andererseits ist der Torwart der Größte, wenn er die Eckbälle, Flanken und ähnliche Gefahren richtig entschärfen kann. Es gibt Torleute, die an der Torlinie unglaubliche Reaktionen zeigen können, aber beim Herauslaufen sind sie unsicher und andere, die aktiv mitspielen können, denen es aber an Reflexe an der Torlinie fehlt. Die Kombination aus beidem ist das Optimum, aber das richtige aus dem Tor kommen will gelernt sein.
Das Fußballspiel ist eigentlich simpel, aber wenn man sich die verschiedenen Situationen überlegt, ist es doch nicht so simpel. Der Torhüter führt zum Beispiel den Abschlag durch oder auch den Abstoß. Aus dem Tor kommen ist dann gefragt, wenn ein Angreifer die Verteidigung überlisten konnte und dann muss der Torhüter offensiv reagieren. Defensiv muss er den Ball fangen und darf und kann dann den Ball werfen, um die Mitspieler einzusetzen. Wird gezielt geschossen, braucht der Torhüter mitunter den Hechtsprung, um den Ball noch zu erreichen. Auch die Faustabwehr kann notwendig sein.
In der Verteidigung hat man es mit angriffslustigen Gegnern zu tun. Man kann sie in die Abseitsfalle locken oder auch an Aktionen hindern. Dabei gibt es die Manndeckung oder die Raumdeckung, um einen Gegenspieler zu neutralisieren. Bekannt gefährliche Spieler können auch per Doppeldeckung in ihren Handlungen eingeschränkt werden, man spricht dann vom Doppeln. Seit Einführung der Viererkette wird auch viel vom Verschieben gesprochen, wenn die Abwehrkette sich dem Angreifer zuwendet. Da der Ball oft hoch in den Strafraum gespielt wird, ist die Kopfabwehr häufig gefragt, weshalb Abwehrspieler in der Regel sehr groß gewachsen sind.
Im Mittelfeld hat man das große Thema Freistoß für offensive Aktionen. Der Freistoß über die Mauer ist auch vom Stürmer durchführbar, wird aber oft vom Mittelfeldspieler ausgeführt. Man unterscheidet auch den indirekten Freistoß vom direkten Freistoß. Eine andere Standardsituation ist der Eckball, häufig ein Fall für die Mittelfeldspieler. Das gilt auch für den Doppelpass, um die Verteidigung auszuspielen. Aus dem Spiel erfolgt der Weitschuss, häufig als Schuss aus der zweiten Linie bezeichnet.
Letztlich gibt es die Stürmer mit der Mission, die Tore zu erzielen. Ein Abstauber ist ein Torerfolg im zweiten Anlauf, ein Fallrückzieher hingegen eine besondere Aktion mit dem Rücken zum Tor. Erzielt man zwei Tore im Spiel, hat man einen Doppelpack geschafft, drei Tore in einer Halbzeit sind sogar ein Hattrick. Entscheidend ist oft die Situation Eins gegen Eins.
Generelle Spielsituationen betreffen etwa die Mauer zur Abwehr eines Freistoßes, wobei viele Spieler einer Mannschaft mitwirken. Offensiv spricht man vom Pressing, wenn man den Gegner früh stört und unter Druck setzt. Das Gegenteil ist das Mauern, wenn man extrem defensiv auftritt und die Räume eng macht.
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