Das Thema Trainieren am Ergometer teilt die Menschen in zwei Gruppen - die einen schwören darauf, die anderen empfinden das Radfahren am Fleck als einfach nur langweilig. Die Wahrheit ist irgendwo in der Mitte zu finden - nicht für jeden wird diese Trainingsform geeignet sein und es ist nicht so langweilig, als von vielen empfunden, wobei einige die Aussage tätigen, ohne es selbst ausprobiert zu haben.
Die wesentliche Frage ist, was man mit seinem Training erreichen möchte und was das Ergometertraining bringt - egal, ob man nun wirklich einen Ergometer mit eingestellter Leistung nutzt oder einen Heimtrainer mit eingestellter Widerstandsstufe. Ein Thema ist dabei stets das Abnehmen - offenbar trainiert man nur des Gewichts wegen. Doch der Ergometer bietet sich auch für andere Effekte durchaus an und zu hinterfragen ist, was man erreichen kann und mit welcher Zielsetzung.
Als praktisches Beispiel sei hier ein Kollegen aus der Redaktion genannt. Er ist 45 Jahre alt und ein sportlich begeisterter Mensch, der aber der Arbeit wegen nicht immer dazu kommt, sein Training durchzuführen. Mal geht er laufen, mal sitzt er am Ergometer. Beides führt er gerne durch und vor allem im Winter ist der Ergometer seine erste Wahl. Das Ziel ist dabei die Erhaltung der Fitness vom Sommer und die Reduzierung vom Gewicht, weil er ein paar Kilo zu viel auf die Waage bringt. Er ist nicht dick, aber 5-7 kg weniger wären schon ok.
Unser Kollege hat versucht, mit langen Fahrten für Ergebnisse zu sorgen. Sein Ergometer lässt eine einmalige Fahrt bis zu 99 Minuten zu und er ist tatsächlich ein paar Mal 90 Minuten am Stück gefahren, aber die Konsequenz war, dass das Gesäß am nächsten Tag noch zu spüren war, weil er die langen Fahrten nicht gewöhnt war. Nach längerer Pause war auch der Muskelkater zur Stelle. Er hat sich daher ein ganz anderes Trainingsprogramm erarbeitet, nämlich die Fahrt über 30 Minuten - das ist eine Zeitspanne, die täglich zur Verfügung steht und man hat weder mit Gesäß noch mit Muskulatur ein Problem. Die Fahrt kann am Morgen, am Abend oder bei Arbeit von zu Hause oder am Wochenende auch untertags durchgeführt werden. Eine halbe Stunde ist immer Zeit. So ist er im Laufe eines Jahres auf brave 2.400 Kilometer bei sehr guten 46 km/h Geschwindigkeit und Widerstand von 110 Watt gekommen. Grund genug, uns anzusehen, was er damit erreicht hat.
Das Ziel, die 5 - 7 kg abzunehmen, ist bei ihm klar gescheitert. Der eine oder andere Kilo ist zwar verschwunden, aber je regelmäßiger er gefahren ist, umso mehr hat er Muskelmasse aufgebaut. Muskeln sind schwer und daher hat die Waage zwar weniger Fett festgestellt, aber mehr Muskeln, ergo hat er das Gewicht gehalten. Hätte er nur des Abnehmens wegen den Ergometer bestiegen, dann wäre dies eine Niederlage. Obwohl: auch nicht ganz, denn er kann essen, was er will - weil er nicht zulegen kann. Die Nahrungszufuhr wird konsequent am Ergometer verbrannt.
Die wirklichen Auswirkungen zeigt die Pulsuhr. Je nach Gerät gibt es eine Pulsmessung am Lenker oder per Ohrclip. Unser Kollege nutzt seine eigene Pulsuhr mit Brustgurt, die auch vom Computer des Ergometer erkannt und angezeigt wird. Ist der Kollege längere Zeit nicht gefahren - zum Beispiel über den Sommer, weil es in den Räumen zu warm ist - dann zeigt die Pulsuhr nach dem Einschalten Werte von 75 (gut) bis 90 (sehr schlecht) Schläge pro Minute. Fährt er nun ein paar Wochen am Ergometer, zum Beispiel 3 - 4-mal pro Woche seine halbe Stunde, dann senkt sich der Puls schon beim Einschalten der Pulsuhr auf 60 (sehr gut) bis 75 (gut). Das heißt, dass durch das Ergometertraining der Puls gesenkt wird. Das Herz schlägt im Schnitt um 15-mal weniger pro Minute - es ist jeder eingeladen, sich auszurechnen, wie viele Herzschläge man sich dann pro Jahr erspart! Konsequenz: das Ergometertraining ist damit eine optimale Herzvorsorge.
Unser Kollege ist bekannt dafür, bei starkem Wetterumschwung, Föhn, Sturm und ähnlichen Ereignissen Kreislaufprobleme zu bekommen. Das ist aber nur der Fall, wenn er nicht Sport betreibt. Sitzt er regelmäßig am Ergometer, dann spürt er kein Wetter - egal, was da draußen vor sich gehen mag.
Bei regelmäßiger Fahrt mit dem Ergometer ist man aktiver. Man steht leichter auf, man ist besser gelaunt, man hat keine Stuhlprobleme und fühlt sich schlichtweg wohler. Fährt man dann ein paar Wochen nicht, ist der Unterschied sofort zu merken. Kein Kaffee kann diesen Effekt so kompensieren wie ein regelmäßiges Ergometertraining - das bestätigen viele, die es ausprobiert haben.
Unser Kollege könnte mit 150 bis 170 Watt Widerstand fahren, fährt aber mit 110 Watt und das immer eine halbe Stunde lang. Die Konsequenz daraus ist, dass sein Puls sich kaum über 120 bewegt. Bei guter Form fährt er zum Teil mit nur 100 Pulsschlägen. Das heißt, er könnte praktisch neben dem Training telefonieren, ohne dass dies der Gesprächspartner merkt, weil Keuchen ist nicht nötig. Dabei ist man so mit sich selbst zufrieden, dass die Minuten wie im Flug vergehen. In dieser Phase bekommt man gute Ideen und erholt sich vom Alltag - die halbe Stunde ist wie im Fluge vorbei, je öfter man sie fährt.
Welche Auswirkungen kann man mit dem Ergometer erreichen und was sind die Vorteile? Das sind die zwei wohl häufigsten Fragen, wenn man sich gedanklich dem Ergometertraining zuwendet. Der Vergleich von Ergometer vs. Heimtrainer auf Basis der Begriffe ist ein weiteres wichtiges Thema, um sich orientieren zu können. Schließlich gibt es noch die Frage und den Vergleich von Ergometer vs. Laufen oder daheim radeln und eine Runde laufen gehen oder auch das Laufband nutzen.
Eine Alternative zum Ergometer ist das Ganzkörpertraining daheim durch den Crosstrainer.
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