Im Eisschnelllaufen wird immer paarweise die Strecke absolviert und dabei kommt es auch zu Paaren von befreundeten Akteurinnen und Akteuren oder auch zu Paaren von Leuten aus dem gleichen Land. Da bietet es sich geradezu an, dass man sich gegenseitig hilft, wenn das der Sache dienlich ist. Aber genau das ist laut Regeln strengstens verboten - man spricht hier vom Schrittmacher oder auch von den unerlaubten Schrittmacherdiensten.
Was genau ist eigentlich damit gemeint? Wenn Läufer A von der Innenbahn auf die Außenbahn auf der Wechselgeraden wechselt, agiert Läufer B im gleichen Sinne von außen nach innen. Dabei könnte zum Beispiel Läufer A nicht gleich nach außen laufen, sondern in der Mitte bleiben und Läufer B im Windschatten ein paar leichtere Schritte absolvieren. In der nächsten Runde könnten die beiden das umgekehrt durchführen, sodass sie sich auf einer längeren Distanz erheblich durch den Windschatten unterstützen würden. Das bezeichnet man aber im Regelbuch als Schrittmacherdienste und ist verboten.
Die Auslegung ist aber nicht ganz genau vorzunehmen, denn wenn ein Läufer nach außen wechselt und der andere Läufer ein paar Schritte sich ziehen lässt und dann erst nach innen wechselt, wird man nicht gleich disqualifiziert. Wenn aber die beiden das jede Runde durchführen, gibt es hingegen sehr wohl ärger. Denn mit dem Windschatten spart man Zeit, kann sich gegenseitig helfen und auch Kraft sparen. Vor allem kann ein Teammitglied einen um Medaillen kämpfenden Kollegen zu Beginn unterstützen, damit der eine gute Zeit hat. Später fällt der Helfer zurück, was aber ohnehin schon egal war, dem Geholfenen hat man einen unsportlichen Vorteil zuteilwerden lassen. Deshalb ist das Verbot in den Regeln auch festgelegt.
Eine spezielle Situation gibt es auch nach einem Überholvorgang oder bevor dieser erfolgt. Immer wieder gibt es gerade auf den langen Strecken die Situation, dass Läufer A eine Runde Vorsprung hat und ansetzt, Läufer B zu überholen. Nun könnte Läufer B aber ein Freund oder ein Mannschaftskollege sein und quasi auf A warten, um dann mit Höchstgeschwindigkeit zu laufen und für ein paar Meter oder gar eine Runde Läufer A im Windschatten mitzuziehen. Das ist dann auch verboten.
Es gibt beim Überholen auf der gleichen Bahn die Vorschrift, dass zumindest ein Abstand von zehn Meter nach dem Überholvorgang bestehen muss. Dieser darf unterschritten werden, wenn man zum Überholen ansetzt - was auch logisch ist, sonst wäre das Überholen gar nicht möglich. Aber wenn nicht überholt wird, ist der Schrittmacherdienst verboten.
Hält man sich nicht an diese Vorschriften, kann das auch zur Disqualifikation führen.
Die Grundlage im Eisschnelllaufen ist die Eisbahn mit dem typischen Oval für schnelle Runden. Außerdem braucht es die entsprechende Ausrüstung für einen regelkonformen Wettbewerb.
Beim Wettbewerb selbst gibt es die Strecken vom kurzen Sprint über 500 Meter bis zu der langen Strecke über 10.000 Meter, wobei die Frauen auf den langen Strecken 3.000 und 5.000, die Männer 5.000 und 10.000 Meter laufen. Die Sprintdistanzen über 500 und 1.000 Meter sind auch bei den Sprintweltmeisterschaften zusammengefasst, die Mehrkampfweltmeisterschaften umfassen hingegen alle Strecken.
Neben den Einzelrennen kann es auch Teambewerbe geben. Spektakulär ist etwa die Team-Verfolgung. Die Bewerbe im Eisschnelllauf finden sich beim Weltcup wieder, sie sind aber auch die Grundlage für die Medaillenentscheidungen bei den olympischen Winterspielen und bei den Weltmeisterschaften. Die Mehrkampf-WM hat dabei ein eigenes Punktesystem, um 500 Meter und 10.000 Meter oder 5.000 Meter bei den Frauen vergleichen zu können.
Hinsichtlich der Durchführung gibt es einige Spielregeln wie etwa das richtige Verhalten beim Überholen, beim Bahnwechsel oder auch die Durchführung vom Start. Es ist auch fix festgelegt, was es mit den Armbinden auf sich hat und was im Rennen nicht gestattet ist wie gegenseitig sich Windschatten zu bieten.
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