E-Sports sind eigentlich keine neue Erfindung. Videospiel-Wettbewerbe gibt es schon seit den 1970er Jahren, als die ersten Spielkonsolen erschienen. Und schon Anfang der neunziger Jahre wurden für einige Spiele Weltmeisterschaften abgehalten. Dabei blieb allerdings eine kleine Gemeinde von Spielern unter sich, die breite Öffentlichkeit erfuhr nicht einmal, dass solche Veranstaltungen existierten. Aus den Wettbewerben im kleinen Kreis von früher ist heute ein globales Phänomen geworden. Unter dem Namen E-Sports erreichen solche Veranstaltungen mittlerweile ein Publikum von mehr als 500 Millionen Menschen. In Sachen Beliebtheit haben sie damit schon viele traditionelle Sportarten überholt. Umstritten ist allerdings die Frage, ob es sich bei E-Sports tatsächlich um einen Sport im engeren Sinne handelt. Denn schließlich sitzen die „Athleten“ bei E-Sports die meiste Zeit auf einem Stuhl herum und bewegen nicht viel außer ihren Fingern. Trotzdem spricht einiges dafür, E-Sports als eine echte Sportart anzusehen.
Die Bezeichnung E-Sports ist ein Oberbegriff, der eine Vielzahl von unterschiedlichen Videospielen beinhaltet. Das beliebteste Spielgenre für E-Sports sind wohl First Person Shooter, bei denen meistens zwei Teams gegeneinander antreten. Bekannte Beispiele hierfür sind zum Beispiel Counter-Strike, Fortnite oder Overwatch. Ein anderes teambasiertes Genre ist die Multiplayer Online Battle Arena, kurz MOBA. Im Gegensatz zum First Person Shooter wird das Spielgeschehen hier aus der Vogelperspektive dargestellt. Bekannte MOBA-Spiele sind zum Beispiel Dota 2 und League of Legends. Es gibt aber auch E-Sports-Games, bei denen die Spieler einzeln gegeneinander antreten. Dazu zählen beispielsweise das Rennspiel F1 oder das Fußballspiel FIFA. Die genannten Genres sind eher actionlastig, es gibt aber auch E-Sports, bei denen strategische Elemente im Vordergrund stehen. Dazu gehören beispielsweise das Sammelkartenspiel Hearthstone oder das Echtzeit-Strategiespiel Starcraft II.
Natürlich brauchen E-Sports-Spieler nicht viel Muskelkraft, um Maus, Tastatur und Gamepad zu bedienen. Dafür benötigen sie viele andere Fähigkeiten, die auch im Sport gefragt sind. Dazu zählen unter anderem eine gute Koordination sowie schnelle Reaktionszeiten. Oft entscheiden Sekundenbruchteile darüber, wer ein Match gewinnt. Auch Teamfähigkeit ist bei den meisten E-Sports ein wichtiges Attribut. Bei Spielen wie Counter-Strike oder Dota 2 müssen sich die Teammitglieder mindestens ebenso gut abstimmen wie etwa eine Fußballmannschaft. Auch der beste Spieler kann hier im Alleingang nichts ausrichten. Ehrgeiz und Disziplin sind zwei weitere Voraussetzungen für den Erfolg, die sowohl bei E-Sports als auch beim normalen Sport gelten. Wer nicht beharrlich trainiert, hat keine Chance auf Erfolg, egal wie talentiert er auch sein mag.<
Bei den meisten Videospielen sind unterschiedliche Fähigkeiten nötig, um Erfolg zu haben. Selbst Amateurspieler müssen wochenlang trainieren, bis sie im Multiplayer-Modus von Spielen wie Counter-Strike mithalten können. Dabei üben sie unter anderem, schnell zu reagieren und präzise Schüsse zu setzen. Wer bei einem Strategiespiel Erfolg haben möchte, muss viel Zeit damit verbringen, die richtige Taktik auszuarbeiten. Selbst beim Glücksspiel, wo in erster Linie der Zufall über das Ergebnis entscheidet, gibt es eine Lernkurve. Anfänger müssen zunächst ihre Fähigkeiten im Casino verbessern, damit sie bei Spielen wie Slots, Blackjack oder Baccarat keine unnötigen Verluste einfahren. All das gilt schon für Freizeitspieler. Profis müssen natürlich umso mehr Zeit und Energie investieren, damit sie auf dem obersten Niveau konkurrieren können. Genauso wie Sportler trainieren sie daher täglich mehrere Stunden.
Eigentlich wird Sport vor allem mit körperlicher Betätigung in Verbindung gebracht. Allerdings muss es auch weitere Kriterien geben, denn ansonsten würden auch Arbeiten wie Holzfällen oder Bauarbeit unter die Definition fallen. Zu diesen Kriterien gehört unter anderem, dass die Tätigkeit um ihrer selbst willen verfolgt wird. Außerdem gibt es bei den meisten Sportarten feste Regeln für den Ablauf sowie Turniere, bei denen sich die besten Athleten miteinander messen. Zufallselemente können beim Sport zwar eine Rolle spielen, in erster Linie entscheiden aber die Fähigkeiten und Entscheidungen der Athleten darüber, wer gewinnt und wer verliert. Alle dieser Kriterien treffen auf E-Sports zu – außer eben der körperlichen Betätigung.
Auf den ersten Blick liegt es also nahe, E-Sports ähnlich wie Schach als einen Denksport einzustufen – und damit eben nicht als eine richtige Sportart. Allerdings lohnt es sich, beim Kriterium der körperlichen Betätigung noch einmal näher hinzusehen. Denn für E-Sports braucht es zwar nicht viel Muskelkraft. Aber dafür sind eine ausgeprägte Feinmotorik sowie die Fähigkeit zu präzisen Bewegungen im hohen Tempo nötig. Und diese Komponente ist eindeutig körperlicher Natur. Letztendlich gibt es also zwischen E-Sports und herkömmlichen Sportarten mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Das spricht wiederum, E-Sports als echte Sportart einzustufen.
Eines Tages könnten E-Sports sogar offiziell Teil der Olympischen Spiele sein. Einen Vorgeschmack auf diese Entwicklung geben die Sommerspiele 2021 in Tokio. Das Internationale Olympische Komitee organisiert erstmals ein offizielles E-Sports-Event, das im Vorfeld der eigentlichen Spiele stattfindet. Zu den Spielen gehören unter anderem der Segel-Simulator Virtual Regatta sowie der Radrenn-Simulator Zwift. Die E-Sports-Szene verfolgt gespannt, ob sich dieses Format bewährt.
Die Computerspiele hat es schon immer gegeben, seit es die Heimcomputer gab, speziell seit dem Commodore 64. In der Zwischenzeit haben sich aus der Gameszene verschiedene Strömungen herausgebildet und eine davon ist jene vom E-Sport. Auch wenn natürlich viele einfach zwecks Spaß die Online-Sportspiele für sich gefunden haben.
Manche fragen, ob E-Sport ein echter Sport ist. Andere gehen noch einen Schritt weiter und wollen E-Sports bei den olympischen Spielen sehen. Und natürlich gibt es auch besonders erfolgreiche Gamehits in diesem Bereich oder auch beliebte Genres. Battle Royale ist so ein oft gespieltes Genre.
Was man aber wissen muss: Wer erfolgreich sein will, braucht ein professionelles E-Sport-Training, im Umfang nicht viel anders mit dem Training der traditionellen Sportarten. Denn man muss bestimmte Voraussetzungen für den E-Sport mitbringen, um erfolgreich sein zu können.
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