Der Boxsport fasziniert weltweit Millionen von Zuschauern durch seine atemberaubende Kombination aus körperlicher Kraft, taktischem Geschick und unbändigem Kampfgeist. Jeder Schlag birgt Spannung und Dramatik, während die Boxer ihre Entschlossenheit im Ring unter Beweis stellen. Wer gerne einmal selbst den echten Nervenkitzel erleben möchte, kann sich diesen Wunsch in virtueller Form mit der Lucky Pharaoh Demo erfüllen.
Der Boxsport hat in Europa eine langjährige Tradition und in Deutschland gibt es eine Reihe von Profiboxern, die sich auf nationaler und internationaler Ebene einen Namen gemacht haben. Nicht nur in Deutschland ist das Profiboxen ein fester Bestandteil der Sportwelt, auch in Österreich erfreut sich der Boxsport großer Beliebtheit. Zahlreiche talentierte Boxer aus dem Alpenland haben in den letzten Jahrzehnten auf internationaler Bühne beeindruckende Erfolge erzielt und sich einen Namen gemacht. Zwar sind die Verdienstmöglichkeiten von Berufsboxern nicht mit den Einnahmen der Fußballprofis vergleichbar, doch haben sie genug Geld, um die selbständige Autowartung zu vermeiden. Nachfolgend stellen wir die 8 besten Boxer aus Österreich vor, die während ihrer Karriere große Erfolge feierten.
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Leopold „Poldi“ Steinbach ging als erster Europameister Österreichs in die Geschichte des Boxsports ein. Am 19. Juni 1931 setzte sich Steinbach über 15 Runden gegen den Italiener Mario Bosisio durch und gewann den Kampf nach Punkten. In seinem ersten Profiboxkampf im Mai 1923 trat Steinbach in Wien gegen Eduard KovaÅovic an und entschied das Duell in der ersten Runde durch K.o. (Knockout) für sich. Während seiner Zeit als Profiboxer bestritt Poldi Steinbach insgesamt 73 Kämpfe, woraus er in 52 Kämpfen als Sieger hervorging. 27 Kämpfe konnte er durch ein K.o. für sich entscheiden. Nach seiner Zeit als Profiboxer war er als Boxtrainer tätig und trainierte unter anderem Ernst Weiss, Karl Blaho und Heinz Lazek, die ebenfalls Europameister wurden. In Folge eines alliierten Luftangriffs starb Leopold Steinbach am 15. Juni 1944.
Heinz Lazek war Profiboxer im Halbschwer- und Schwergewicht und schaffte es gleich zweimal den Europameistertitel zu gewinnen. Erstmalig holte er den Europameistertitel am 17. September 1935, als er den Italiener Preciso Merlo in Wien besiegte. Ein Jahr später kämpfte er gegen Gustave Roth um die Weltmeisterschaft, verlor den Kampf jedoch nach Punkten. Im weiteren Verlauf seiner Karriere wechselte er zum Schwergewicht und trat 1938 in einem EBU Europameisterkampf gegen Arno Kölblin an, den er für sich entscheiden konnte. In mehreren Kämpfen konnte er den EM-Titel verteidigen, musste sich jedoch im März 1938 gegen Adolf Heuser geschlagen geben, wodurch er auch seinen Meistertitel verlor. 1950 beendete er nach zahlreichen weiteren Kämpfen seine Boxkarriere. Insgesamt stieg er für 64 Kämpfe in den Ring und ging bei 48 Duellen als Sieger hervor, 21 davon entschied er durch ein K.o. für sich.
Ernst Weiss holte den Europameistertitel insgesamt dreimal nach Österreich. Sein Erfolg erstreckte sich über drei Gewichtsklassen, wobei er 1936, 1939 und 1941 in den Kategorien Fliegen-, Bantam- und Federgewicht Europameister wurde. Weiss begann seine Profikarriere im Fliegengewicht und wurde nach seinem Sieg über Max Kuschner im Jahr 1934 zum österreichischen Meister. Seinen Durchbruch feierte er 1936 mit dem Sieg über den ehemaligen Weltmeister Victor "Young" Peréz, der in 124 Kämpfen nur 20 Niederlagen verbuchte.
Im selben Jahr trat er gegen den Spanier Fortunato Ortega an und holte sich durch einen Sieg nach Punkten zum ersten Mal den Europameistertitel. Nach seiner aktiven Karriere baute Weiss eine erfolgreiche Boxschule auf, die Talente wie Josef Weidinger hervorbrachte. Weidinger eroberte 1953 im Wiener Praterstadion den Europameistertitel im Schwergewicht und setzte Ernst Weiss' Erbe als herausragender Trainer und Förderer fort.
Karl Blaho, österreichischer Boxer im Leichtgewicht, gewann den Europameistertitel im Jahr 1940. Seine Karriere begann im Zirkus Renz in Wien, wo er 1929 seinen ersten Profikampf gewann. Der Höhepunkt seiner Karriere war der Gewinn des EBU-Titels im Leichtgewicht gegen Otello Abbruciati am 26. Oktober 1940. Nach einer Titelverteidigung gegen Carl Andersen musste er den Gürtel 1941 an Bruno Bisterzo abgeben. Karl Blaho absolvierte insgesamt 92 Kämpfe, von denen er in 60 Duellen als Sieger hervorging. Abseits des Rings feierte er nach dem Ende seiner aktiven Boxkarriere Erfolge als Boxtrainer.
Josef „Joschi“ Weidinger startete seine Profilaufbahn nach dem Zweiten Weltkrieg. Seinen größten Triumph feierte er im Jahr 1950, als er vor einem Publikum mit 35.000 Zuschauern im Praterstadion den Europameistertitel im Schwergewicht gegen Stefan Olek erkämpfte. 1951 musste er eine Niederlage gegen Jack Gardner hinnehmen und verlor den Titel. Aufgrund einer Augenverletzung beendete er seine Profikarriere im Jahr 1952. Weidinger trug nach seiner aktiven Laufbahn als Präsident des Österreichischen Berufsboxverbandes und als Vizepräsident des WBC zur Entwicklung des Boxsports bei. 2000 wurde er mit dem Goldenen Rathausmann der Stadt Wien geehrt.
Hans Orsolics wurde mit nur 20 Jahren zum Volkshelden im Boxring, als er 17 Jahre nach Joschi Weidinger erstmals wieder als österreichischer Boxer den Europameistertitel der EBU gewann. Sein Sieg gegen Conny Rudhof im Halbweltergewicht markierte den Beginn einer beeindruckenden Karriere. Am 12. September 1967 bewies Hans Orsolics erneut seine Klasse im Ring, als er seinen Europameistertitel erfolgreich verteidigte. In einem packenden Duell knockte er den spanischen Meister Juan Albornoz in der elften Runde aus.
Trotz dieses Triumphs kam im Mai 1968 eine schmerzhafte Niederlage für Orsolics, als er seinen Europameistertitel in der dritten Titelverteidigung an Bruno Arcari verlor. Den Höhepunkt seiner Laufbahn erreichte Orsolics im Jahr 1969 bei seinem K.o.-Sieg gegen Jean Josselin, mit dem er erneut den Gürtel im Weltergewicht holte. Ein Testkampf im Jahr 1970, der für Orsolics eine K.o.-Niederlage einbrachte, beendete schlussendlich seine Boxkarriere. Daraufhin folgte ein dramatischer Absturz, begleitet von finanziellen Verlusten und Alkoholproblemen.
Josef "Jo Tiger" Pachler durchlief eine aufregende Profikarriere mit Höhen und Tiefen. Nach seinem Debüt als Profiboxer im November 1973 führte eine beeindruckende Serie von 16 Siegen ihn zu Begegnungen mit namhaften Gegnern wie Mickey Flynn und Jürgen Voss. Trotz einer frühen Niederlage gegen Gray Ibekwe im Dezember 1975 gelang es Pachler, in zehn aufeinanderfolgenden Kämpfen als Sieger hervorzugehen. Den Höhepunkt seiner Laufbahn erreichte er im August 1978, als er den Europameistertitel im Weltergewicht gegen Jørgen Hansen gewann. In seinem ersten Verteidigungskampf im Dezember 1978 verlor er den Titel an Henry Rhiney. Pachlers letzter Kampf im August 1981 krönte ihn mit dem österreichischen Meistertitel im Weltergewicht und markierte das Ende seiner Karriere.
Edip Sekowitsch wurde als "Stier von Serbien" bekannt und startete nach rund 260 Amateurkämpfen in Serbien seine Profilaufbahn im Mittelgewicht 1980 in Österreich. Sein erster Profikampf gegen Ferdinand Pachler endete zwar unentschieden, doch die darauffolgenden fünf Duelle gewann er innerhalb der ersten Runden mit K.o-Siegen. Später wechselte er ins Halbmittelgewicht und erlangte am 31. März 1983 in dieser Gewichtsklasse den österreichischen Meistertitel. Nach mehreren Jahren mit Erfolgen und Niederlagen trat er am 11. Juni 1989 gegen José Varela an und holte sich den Europameistertitel im Halbmittelgewicht. Varela galt bis dahin als bester europäischer Boxer im Halbmittelgewicht und konnte für sich bis zur Begegnung mit Sekowitsch 33 von 35 Kämpfen entscheiden.
Bereits bei der ersten Titelverteidigung im selben Jahr musste er den Gürtel an Giuseppe Leto weitergeben. Da unter anderem ein Substanzverlust zur Niederlage geführt hatte, wechselte er anschließend wieder ins Mittelgewicht. Nachdem er im Kampf um den Internationalen WBC-Meistertitel gegen Hugo Corti verloren hatte, beendete er seine Boxkarriere. Kehrte 1991 und 1997 nochmals in den Ring zurück. Ein weiteres Comeback gelang ihm im Jahr 2008 mit 50 Jahren, als er gegen den 24 Jahre jüngeren Steve Klockow in den Ring stieg und den Kampf mit einem K.o.-Sieg für sich entscheiden konnte. Das Leben von Edip Sekowitsch endete bedauerlicherweise in einer Tragödie, als er am 26. August 2008 vor seinem Champ's Pub in Wien von einem aggressiven Gast angegriffen und tödlich verletzt wurde.
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