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Die Verfolgung im Biathlon oder auch das Verfolgungsrennen ist ein Fortsetzungsrennen, das aber als eigenständiger Bewerb gilt, was gerade bei der Weltmeisterschaft zu beachten ist. Ein Fortsetzungsrennen deshalb, weil man mit dem Ergebnis des Sprints startet, was bedeutet, dass man bei einem Rückstand von 43 Sekunden nach dem Sprint auch wirklich mit 43 Sekunden Verspätung nach dem Sprintsieger in das Rennen startet. Also muss man die Zeit aufholen und den Sieger verfolgen - wodurch der Name Programm wird. Bei einer Weltmeisterschaft heißt dies, dass ein schwaches Sprintergebnis die Hoffnungen für die Verfolgung bereits deutlich reduziert.
Andererseits ist das Verfolgungsrennen traditionell eines, bei dem es sehr viele Positionswechsel gibt und binnen einer Minute sind oft zehn oder mehr Athleten gereiht, weshalb es eine enge Geschichte ist und auch die Gruppenbildung eine Rolle spielen kann.
Gelaufen wird 12,5 Kilometer lang und es wird viermal geschossen, nämlich zuerst zweimal liegend und dann zweimal stehend. Für jeden Schießfehler muss man eine Runde in der Strafrunde drehen, was etwa 18 Sekunden Zeitverlust bedeutet. Wer es schafft, fehlerfrei zu bleiben, kann in einem Verfolgungsrennen viele Plätze gutmachen und so hat man das Problem, dass man ein sicheres Schießen braucht, andererseits aber auch schnell laufen muss, um aufzuholen. Bleibt man ruhig, kann man über ein sicheres Schießen mehr erreichen als über eine neue Bestzeit in der Loipe, aber das ist einfacher formuliert als getan.
Die Verfolgung ist bei den Männern auch so ein Fall für die Favoriten. Es gibt kaum Überraschungen bei den Medaillenrängen und Leute wie Fourcade, Svendsen oder die anderen Norweger waren immer Favoriten. Überraschungen wie die Goldmedaille von Pidruchnyi 2019 sind selten geworden.
Gold: Johannes Thingnes Boe (Norwegen)
Silber: Sturla Holm Laegreid (Norwegen)
Bronze: Vetle Christiansen (Norwegen)
Jahr | Gold | Silber | Bronze |
2024 | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Sturla Holm Laegreid (NOR) | Vetle Christiansen (NOR) |
2023 | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Sturla Holm Laegreid (NOR) | Sebastian Samuelsson (SWE) |
2021 | Emilien Jacquelin (FRA) | Sebastian Samuelsson (SWE) | Johannes Thingnes Boe (NOR) |
2020 | Emilien Jacquelin (FRA) | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Alexander Loginov (RUS) |
2019 | Dmytro Pidruchnyi (UKR) | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Quentin Fillon-Maillet (FRA) |
2017 | Martin Fourcade (FRA) | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) |
2016 | Martin Fourcade (FRA) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Emil Hegle Svendsen (NOR) |
2015 | Erik Lesser (GER) | Anton Shipulin (RUS) | Tarjei Boe (NOR) |
2013 | Emil Hegle Svendsen (NOR) | Martin Fourcade (FRA) | Anton Shipulin (RUS) |
2012 | Martin Fourcade (FRA) | Carl Johan Bergman (SWE) | Anton Shipulin (RUS) |
2011 | Martin Fourcade (FRA) | Emil Hegle Svendsen (NOR) | Tarjei Boe (NOR) |
2009 | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Maxim Tchoudov (RUS) | Alexander Os (NOR) |
2008 | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Maxim Tchoudov (RUS) | Alexander Wolf (GER) |
2007 | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Maxim Tchoudov (RUS) | Vincent Defrasne (FRA) |
2005 | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Sergei Tchepikov (RUS) | Sven Fischer (GER) |
2004 | Ricco Groß (GER) | Raphael Poiree (FRA) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) |
2003 | Ricco Groß (GER) | Halvard Hanevold (NOR) | Paavo Puurunen (FIN) |
2001 | Pavel Rostovzev (RUS) | Raphael Poiree (FRA) | Sven Fischer (GER) |
2000 | Frank Luck (GER) | Pavel Rostovzev (RUS) | Raphael Poiree (FRA) |
1999 | Ricco Groß (GER) | Frank Luck (GER) | Sven Fischer (GER) |
1998 | Vladimir Dratchev (RUS) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Raphael Poiree (FRA) |
1997 | Viktor Maigurov (RUS) | Sergei Tarassov (RUS) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) |
Die Biathlon-Weltmeisterschaft unterscheidet sich vor allem durch die alpinen und nordischen Ski-Weltmeisterschaften dadurch, dass sie jedes Jahr mit Ausnahme des Olympiajahres stattfinden. Man kann also viel leichter mehrfacher Weltmeister oder mehrfache Weltmeisterin werden als bei den Alpinen oder im Skispringen oder Langlaufen.
Daher gibt es jedes Jahr auch einen anderen Veranstaltungsort und auch eine andere WM-Organisation vor Ort, wobei einige Orte schon mehrfach Gastgeber waren und das sind meist auch die erfahrenen Wintersportorte, die auch jedes Jahr im Weltcup eine Rolle spielen von Oslo über Östersund bis Hochfilzen und Antholz.
Der Unterschied zwischen Frauen und Männer ist im Biathlon kaum mehr auszumachen. Einzig die Streckenlänge ist verschieden, aber die Anzahl der Bewerbe ist gleich. Der Sprint ist die Kurzfassung und wird per Ergebnis mit der Verfolgung fortgesetzt, das Einzel ist das längste Rennen und der Massenstart wohl das am schwersten auszurechnende Rennen. Wobei durch die sicheren Schützinnen auch das Einzelrennen immer gut für Überraschungen ist.
Das Programm ist somit bei den Männern das gleiche, aber man läuft im Einzel 20 statt 15 Kilometer oder im Sprint 10 statt der 7,5 Kilometer, wie sie die Frauen abspulen.
Zusätzlich zu den Einzelrennen und auch dem Staffelbewerb bei Frauen und Männer hat man den Mixed-Bewerb entdeckt, bei dem zwei Frauen und zwei Männer ein Nationalteam bilden. Der Ablauf ist dem Staffelbewerb nachempfunden. Noch spektakulärer ist die Single-Mixed-Staffel, die seit einigen Jahren angeboten wird.
Interessant ist auch die Zusammenstellung der Biathlon-Weltmeisterschaft und zwar in dem Sinne, wie erfolgreich die jeweilige Nation war. Bei manchen Austragungen haben sogar einige Nationen Medaillen feiern können, weil gerade über die Einzelstrecken Überraschungen möglich sind. Meist sind aber Norwegen, Deutschland und Frankreich mit den meisten Medaillen bestückt.
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