Die Staffel war so wie das Einzel von der ersten Biathlon-Weltmeisterschaft 1958 an im Programm, aber man war sich anfangs uneins, wie man den Bewerb austragen sollte. Bei der Premiere 1958 wurden pro Mannschaft vier Athleten eingesetzt, die jeweils 7,5 Kilometer zu laufen hatten und zweimal (erst liegend, dann stehend) schießen mussten. Von 1959 bis 1965 verkürzte man den Bewerb insofern, als nur noch drei Athleten pro Mannschaft eingesetzt wurden.
Seit 1966 ist man aber wieder in dem Schema der Premiere und hat dies bis zur Gegenwart beibehalten. Die Staffel ist eine sehr spannende Angelegenheit, die mit jeder Schießeinlage das Renngeschehen völlig verändern kann. Das ist zwar bei jedem Biathlon-Bewerb so, aber der Druck für den einzelnen Biathleten ist deutlich höher. Verschießt er in einem Einzelbewerb, hat er verloren. Verschießt er in der Staffel, hat die gesamte Mannschaft verloren.
Jeder der vier Athleten läuft die 7,5 Kilometer und schießt zuerst liegend und dann stehend, wobei es zusätzlich drei Extrapatronen gibt. Die müssen aber einzeln nachgeladen werden. Man hat also acht Patronen für fünf Ziele. Trifft man trotzdem nicht alles, gibt es die Strafrunde pro nicht getroffenem Ziel. Nun ist es so, dass das Nachladen pro Patrone schon bis zu zehn Sekunden dauert (inklusive Schuss) und man verliert etwa 30 Sekunden für drei Extrapatronen und dann nochmals Zeit in der Strafrunde. Die Strafrunde ist daher die Höchststrafe.
Es passiert aber trotzdem nicht selten und es gibt einige Optionen im Staffelbewerb. Die Mannschaften aus Deutschland, Russland, Norwegen und Frankreich sind stets im Favoritenkreis zu finden, Schweden, Österreich, manchmal auch Tschechien, Ukraine oder Lettland sind im erweiterten Kreis der Medaillenanwärter zu finden. Es gab schon überlegene Siege mit einer Minute Vorsprung, aber auch Rennen, in denen beim letzten Schießen noch nicht einmal der Sieger feststand und der Kampf um die Medaillen mehrere Mannschaften beinhaltete.
Überraschungen sind auch möglich, wie etwa Bronze für Kanada bei der WM 2016.
Gold: Schweden
Silber: Norwegen
Bronze: Frankreich
Jahr | Gold | Silber | Bronze |
2024 | Schweden | Norwegen | Frankreich |
2023 | Frankreich | Norwegen | Schweden |
2021 | Norwegen | Schweden | RBU (Russland) |
2020 | Frankreich | Norwegen | Deutschland |
2019 | Norwegen | Deutschland | Russland |
2017 | Russland | Frankreich | Österreich |
2016 | Norwegen | Deutschland | Kanada |
2015 | Deutschland | Norwegen | Frankreich |
2013 | Norwegen | Frankreich | Deutschland |
2012 | Norwegen | Frankreich | Deutschland |
2011 | Norwegen | Russland | Ukraine |
2009 | Norwegen | Österreich | Deutschland |
2008 | Russland | Norwegen | Deutschland |
2007 | Russland | Norwegen | Deutschland |
2005 | Norwegen | Russland | Österreich |
2004 | Deutschland | Norwegen | Frankreich |
2003 | Deutschland | Russland | Weißrussland |
2001 | Frankreich | Weißrussland | Norwegen |
2000 | Russland | Norwegen | Deutschland |
1999 | Weißrussland | Russland | Norwegen |
1997 | Deutschland | Norwegen | Italien |
1996 | Russland | Deutschland | Weißrussland |
1995 | Deutschland | Frankreich | Weißrussland |
1993 | Italien | Russland | Deutschland |
1991 | Deutschland | UdSSR | Norwegen |
1990 | Italien | Frankreich | DDR |
1989 | DDR | UdSSR | Norwegen |
1987 | DDR | UdSSR | BRD |
1986 | UdSSR | DDR | Italien |
1985 | UdSSR | DDR | BRD |
1983 | UdSSR | DDR | Norwegen |
1982 | DDR | Norwegen | UdSSR |
1981 | DDR | BRD | UdSSR |
1979 | DDR | Finnland | UdSSR |
1978 | DDR | Norwegen | BRD |
1977 | UdSSR | Finnland | DDR |
1975 | Finnland | UdSSR | Polen |
1974 | UdSSR | Finnland | Norwegen |
1973 | UdSSR | Norwegen | DDR |
1971 | UdSSR | Norwegen | Polen |
1970 | UdSSR | Norwegen | DDR |
1969 | UdSSR | Norwegen | Finnland |
1967 | Norwegen | UdSSR | Schweden |
1966 | Norwegen | Polen | Schweden |
1965 | Norwegen | UdSSR | Polen |
1963 | UdSSR | Finnland | Norwegen |
1962 | UdSSR | Finnland | Norwegen |
1961 | Finnland | UdSSR | Schweden |
1959 | UdSSR | Schweden | Norwegen |
1958 | Schweden | UdSSR | Norwegen |
Die Biathlon-Weltmeisterschaft unterscheidet sich vor allem durch die alpinen und nordischen Ski-Weltmeisterschaften dadurch, dass sie jedes Jahr mit Ausnahme des Olympiajahres stattfinden. Man kann also viel leichter mehrfacher Weltmeister oder mehrfache Weltmeisterin werden als bei den Alpinen oder im Skispringen oder Langlaufen.
Daher gibt es jedes Jahr auch einen anderen Veranstaltungsort und auch eine andere WM-Organisation vor Ort, wobei einige Orte schon mehrfach Gastgeber waren und das sind meist auch die erfahrenen Wintersportorte, die auch jedes Jahr im Weltcup eine Rolle spielen von Oslo über Östersund bis Hochfilzen und Antholz.
Der Unterschied zwischen Frauen und Männer ist im Biathlon kaum mehr auszumachen. Einzig die Streckenlänge ist verschieden, aber die Anzahl der Bewerbe ist gleich. Der Sprint ist die Kurzfassung und wird per Ergebnis mit der Verfolgung fortgesetzt, das Einzel ist das längste Rennen und der Massenstart wohl das am schwersten auszurechnende Rennen. Wobei durch die sicheren Schützinnen auch das Einzelrennen immer gut für Überraschungen ist.
Das Programm ist somit bei den Männern das gleiche, aber man läuft im Einzel 20 statt 15 Kilometer oder im Sprint 10 statt der 7,5 Kilometer, wie sie die Frauen abspulen.
Zusätzlich zu den Einzelrennen und auch dem Staffelbewerb bei Frauen und Männer hat man den Mixed-Bewerb entdeckt, bei dem zwei Frauen und zwei Männer ein Nationalteam bilden. Der Ablauf ist dem Staffelbewerb nachempfunden. Noch spektakulärer ist die Single-Mixed-Staffel, die seit einigen Jahren angeboten wird.
Interessant ist auch die Zusammenstellung der Biathlon-Weltmeisterschaft und zwar in dem Sinne, wie erfolgreich die jeweilige Nation war. Bei manchen Austragungen haben sogar einige Nationen Medaillen feiern können, weil gerade über die Einzelstrecken Überraschungen möglich sind. Meist sind aber Norwegen, Deutschland und Frankreich mit den meisten Medaillen bestückt.
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