Der Sprint kam bei Biathlon-Weltmeisterschaften erstmals im Jahr 1974 zum Einsatz. Er bot somit die Alternative zum Einzel, denn er wird über die halbe Distanz von zehn Kilometer gelaufen, wobei einmal liegend und einmal stehend geschossen wird. Für Fehlschüsse muss man jeweils einmal in die Strafrunde, was einen Zeitverlust von etwa 18 Sekunden bedeutet.
Der Sprint ist natürlich mit einer Streckenlänge von 10 Kilometer kein wirklicher Sprint im Sinne der Leichtathletik, für Ausdauersportler ist die Streckenlänge hingegen durchaus kurz und man darf sich daher weder auf der Strecke, noch bei den Schießeinlagen viel Zeit lassen, will man eine Medaille erreichen. Denn man darf auch nicht vergessen, dass die Strecke durch die Schießeinlagen unterbrochen wird und so läuft man eigentlich eine Runde mit 2,5 Kilometer, die wirklich schnell abgespult ist.
Dieser Bewerb ist gerade bei den Weltmeisterschaften eine sehr sensible Angelegenheit. Der Biathlon-Sprint für sich erfordert ein schnelles und sicheres Schießen und eine gute Zeit in der Loipe, wobei der Wind beim Schießen zu beachten ist und man darf nicht zu schnell laufen, sonst hat man am Schießplatz seine Probleme. Doch zusätzlich ist der Sprint wie im Weltcup auch die Ausgangsbasis für das Verfolgungsrennen und ein mieses Ergebnis heißt auch, dass die Chancen in der Verfolgung geringer sind, eine Medaille zu erreichen. Umgekehrt kann ein klarer Sieg neben Gold im Sprint auch schon die halbe Miete für einen weiteren Sieg in der Verfolgung darstellen.
Die Kunst ist es also, schnell zu laufen, sicher zu schießen und sich gleich für den doppelten Erfolg zu empfehlen. Dabei kann es durchaus auch Überraschungen geben, denn zum Beispiel den Kanadier Nathan Smith im Jahr 2015, der Silber gewann, hatte sicher niemand auf der Rechnung. Normalerweise sind aber die schnellen Läufer auch die Sprintsieger wie Fourcade, Boe und Co.
Gold: Sturla Holm Lagreid (Norwegen)
Silber: Johannes Thingnes Boe (Norwegen)
Bronze: Vetle Christiansen (Norwegen)
Jahr | Gold | Silber | Bronze |
2024 | Sturla Holm Lagreid (NOR) | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Vetle Christiansen (NOR) |
2023 | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Tarjei Boe (NOR) | Sturla Holm Lagreid (NOR) |
2021 | Martin Ponsiluoma (SWE) | Simon Desthieux (FRA) | Emilien Jacquelin (FRA) |
2020 | Alexander Loginov (RUS) | Quentin Fillon-Maillet (FRA) | Martin Fourcade (FRA) |
2019 | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Alexander Loginov (RUS) | Quentin Fillon-Maillet (FRA) |
2017 | Benedikt Doll (GER) | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Martin Fourcade (FRA) |
2016 | Martin Fourcade (FRA) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Sergej Semenov (UKR) |
2015 | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Nathan Smith (CAN) | Tarjei Boe (NOR) |
2013 | Emil Hegle Svendsen (NOR) | Martin Fourcade (FRA) | Jakov Fak (SLO) |
2012 | Martin Fourcade (FRA) | Emil Hegle Svendsen (NOR) | Carl Johan Bergman (SWE) |
2011 | Arnd Peiffer (GER) | Martin Fourcade (FRA) | Tarjei Boe (NOR) |
2009 | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Lars Berger (NOR) | Halvard Hanevold (NOR) |
2008 | Maxim Tchoudov (RUS) | Halvard Hanevold (NOR) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) |
2007 | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Michal Slesingr (CZE) | Andrij Derysemlja (UKR) |
2005 | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Sven Fischer (GER) | Ilmars Bricis (LAT) |
2004 | Raphael Poiree (FRA) | Ricco Groß (GER) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) |
2003 | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Ricco Groß (GER) | Zdenek Vitek (CZE) |
2001 | Pavel Rostovzev (RUS) | René Cattarinussi (ITA) | Halvard Hanevold (NOR) |
2000 | Frode Andresen (NOR) | Pavel Rostovzev (RUS) | René Cattarinussi (ITA) |
1999 | Frank Luck (GER) | Patrick Favre (ITA) | Frode Andresen (NOR) |
1997 | Wilfried Pallhuber (ITA) | René Cattarinussi (ITA) | Oleg Ryschenkov (BLR) |
1996 | Vladimir Dratchev (RUS) | Viktor Maigurov (RUS) | René Cattarinussi (ITA) |
1995 | Patrice Bailly-Salins (FRA) | Pavel Muslimov (RUS) | Ricco Groß (GER) |
1993 | Mark Kirchner (GER) | Jon Age Tyldum (NOR) | Sergei Tarassov (RUS) |
1991 | Mark Kirchner (GER) | Frank Luck (GER) | Eirik Kvalfoss (NOR) |
1990 | Mark Kirchner (DDR) | Eirik Kvalfoss (NOR) | Sergei Tchepikov (URS) |
1989 | Frank Luck (DDR) | Eirik Kvalfoss (NOR) | Juri Kaschkarov (URS) |
1987 | Frank-Peter Roetsch (DDR) | Matthias Jacob (DDR) | André Sehmisch (DDR) |
1986 | Valerie Medwedzev (URS) | Franz Schuler (AUT) | André Sehmisch (DDR) |
1985 | Frank-Peter Roetsch (DDR) | Eirik Kvalfoss (NOR) | Johann Passler (ITA) |
1983 | Eirik Kvalfoss (NOR) | Peter Angerer (BRD) | Alfred Eder (AUT) |
1982 | Eirik Kvalfoss (NOR) | Frank Ullrich (DDR) | Vladimir Alikin (URS) |
1981 | Frank Ullrich (DDR) | Erkki Antila (FIN) | Yvon Mougel (FRA) |
1979 | Frank Ullrich (DDR) | Odd Lirhus (NOR) | Luigi Weiss (ITA) |
1978 | Frank Ullrich (DDR) | Eberhard Rösch (DDR) | Klaus Siebert (DDR) |
1977 | Alexander Tichonov (URS) | Nikolai Kruglov (URS) | Alexander Uschakov (URS) |
1976 | Alexander Tichonov (URS) | Alexander Jelisarov (URS) | Nikolai Kruglov (URS) |
1975 | Nikolai Kruglov (URS) | Alexander Jelisarov (URS) | Klaus Siebert (DDR) |
1974 | Juhani Suutarinen (FIN) | Günter Bartnik (DDR) | Torsten Wadmann (SWE) |
Die Biathlon-Weltmeisterschaft unterscheidet sich vor allem durch die alpinen und nordischen Ski-Weltmeisterschaften dadurch, dass sie jedes Jahr mit Ausnahme des Olympiajahres stattfinden. Man kann also viel leichter mehrfacher Weltmeister oder mehrfache Weltmeisterin werden als bei den Alpinen oder im Skispringen oder Langlaufen.
Daher gibt es jedes Jahr auch einen anderen Veranstaltungsort und auch eine andere WM-Organisation vor Ort, wobei einige Orte schon mehrfach Gastgeber waren und das sind meist auch die erfahrenen Wintersportorte, die auch jedes Jahr im Weltcup eine Rolle spielen von Oslo über Östersund bis Hochfilzen und Antholz.
Der Unterschied zwischen Frauen und Männer ist im Biathlon kaum mehr auszumachen. Einzig die Streckenlänge ist verschieden, aber die Anzahl der Bewerbe ist gleich. Der Sprint ist die Kurzfassung und wird per Ergebnis mit der Verfolgung fortgesetzt, das Einzel ist das längste Rennen und der Massenstart wohl das am schwersten auszurechnende Rennen. Wobei durch die sicheren Schützinnen auch das Einzelrennen immer gut für Überraschungen ist.
Das Programm ist somit bei den Männern das gleiche, aber man läuft im Einzel 20 statt 15 Kilometer oder im Sprint 10 statt der 7,5 Kilometer, wie sie die Frauen abspulen.
Zusätzlich zu den Einzelrennen und auch dem Staffelbewerb bei Frauen und Männer hat man den Mixed-Bewerb entdeckt, bei dem zwei Frauen und zwei Männer ein Nationalteam bilden. Der Ablauf ist dem Staffelbewerb nachempfunden. Noch spektakulärer ist die Single-Mixed-Staffel, die seit einigen Jahren angeboten wird.
Interessant ist auch die Zusammenstellung der Biathlon-Weltmeisterschaft und zwar in dem Sinne, wie erfolgreich die jeweilige Nation war. Bei manchen Austragungen haben sogar einige Nationen Medaillen feiern können, weil gerade über die Einzelstrecken Überraschungen möglich sind. Meist sind aber Norwegen, Deutschland und Frankreich mit den meisten Medaillen bestückt.
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