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Noch jünger als die Verfolgung ist der Massenstartbewerb im Biathlonsport und wird im Rahmen der Biathlon-Weltmeisterschaft seit 1999 ausgetragen. Der Bewerb heißt zurecht so, weil die besten des Weltcups gemeinsam auf die Loipe geschickt werden und das heißt, dass die besten 30 an den Start gehen dürfen. Als Kriterium gilt die Rangliste im Gesamtweltcup. Fällt jemand aus oder wird nicht nominiert, folgen die Athleten hinter Platz 30.
Gelaufen werden 15 Kilometer und geschossen viermal, womit eine ähnliche Belastung erfolgt wie bei Einzelbewerb, allerdings wird so geschossen wie im Verfolgungsrennen, also zuerst zweimal liegend und dann zweimal stehend. Fehler beim Schießen ergeben eine Runde in der Strafrunde und damit etwa 18 Sekunden Zeitverlust extra pro Fehlschuss..
Die erste Runde ist meist eine gemütliche Sache, denn das Feld bleibt in der Regel zusammen und man wartet einmal ab, was sich so beim ersten Schießen tun kann. Es macht wenig Sinn, vorne wegzulaufen, denn das kostet Energie und die anderen kommen im Windschatten ja doch wieder näher. Nach dem ersten Schießen zieht das Tempo aber an, weil die fehlerfreien Athleten wollen ihren gewonnenen Vorsprung verteidigen, die Leute, die Fehler geschossen haben, müssen aufholen und erhöhen daher das Tempo auf der Loipe.
Die Entscheidung im Massenstartbewerb bei der WM erfolgt mit den beiden Stehendschießen am Ende des Rennens. Ähnlich der Verfolgung gibt es viele Positionswechsel und es ist schon vorgekommen, dass zum letzten Schießen sechs Leute gleichzeitig angekommen waren, wobei vielleicht zwei fehlerfrei geschossen haben und die haben dann den Sieg unter sich ausmachen können. Die Medaillenbilanz zeigt, dass sich auch in diesem Bewerb die Favoriten durchsetzen, wobei totale Außenseiter aufgrund der Voraussetzungen schon nicht ergeben können, aber meist gewinnen die Favoriten. Allerdings ist dieser Bewerb einer, in dem Martin Fourcade nicht so oft siegreich sein konnte wie auf anderen Strecken.
Gold: Johannes Thingnes Boe (Norwegen)
Silber: Andrejs Rastorgujevs (Lettland)
Bronze: Quentin Fillon Maillet (Frankreich)
Jahr | Gold | Silber | Bronze |
2024 | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Andrejs Rastorgujevs (LAT) | Quentin Fillon Maillet (FRA) |
2023 | Sebastian Samuelsson (SWE) | Martin Ponsiluoma (SWE) | Johannes Thingnes Boe (NOR) |
2021 | Sturla Holm Lägreid (NOR) | Johannes Dale (NOR) | Quentin Fillon Maillet (FRA) |
2020 | Johannes Thingnes Boe (NOR) | Quentin Fillon Maillet (FRA) | Emilien Jacquelin (FRA) |
2019 | Dominik Windisch (ITA) | Antonin Guigonnat (FRA) | Julian Eberhard (AUT) |
2017 | Simon Schempp (GER) | Johannes Tingnes Bö (NOR) | Simon Eder (AUT) |
2016 | Johannes Tingnes Bö (NOR) | Martin Fourcade (FRA) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) |
2015 | Jakov Fak (SLO) | Ondrej Moravec (CZE) | Tarjei Boe (NOR) |
2013 | Tarjei Boe (NOR) | Anton Shipulin (RUS) | Emil Hegle Svendsen (NOR) |
2012 | Martin Fourcade (FRA) | Björn Ferry (SWE) | Fredrik Lindström (SWE) |
2011 | Emil Hegle Svendsen (NOR) | Evgeny Ustyugov (RUS) | Lukas Hofer (ITA) |
2009 | Dominik Landertinger (AUT) | Christoph Sumann (AUT) | Ivan Tcheresov (RUS) |
2008 | Emil Hegle Svendsen (NOR) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Maxim Tchoudov (RUS) |
2007 | Michael Greis (GER) | Andreas Birnbacher (GER) | Raphael Poiree (FRA) |
2005 | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Sven Fischer (GER) | Raphael Poiree (FRA) |
2004 | Raphael Poiree (FRA) | Lars Berger (NOR) | Sergei Knowalov (RUS) |
2003 | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Sven Fischer (GER) | Raphael Poiree (FRA) |
2001 | Raphael Poiree (FRA) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) | Sven Fischer (GER) |
2000 | Raphael Poiree (FRA) | Pavel Rostovzev (RUS) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) |
1999 | Sven Fischer (GER) | Vladimir Dratchev (RUS) | Ole Einar Bjoerndalen (NOR) |
Die Biathlon-Weltmeisterschaft unterscheidet sich vor allem durch die alpinen und nordischen Ski-Weltmeisterschaften dadurch, dass sie jedes Jahr mit Ausnahme des Olympiajahres stattfinden. Man kann also viel leichter mehrfacher Weltmeister oder mehrfache Weltmeisterin werden als bei den Alpinen oder im Skispringen oder Langlaufen.
Daher gibt es jedes Jahr auch einen anderen Veranstaltungsort und auch eine andere WM-Organisation vor Ort, wobei einige Orte schon mehrfach Gastgeber waren und das sind meist auch die erfahrenen Wintersportorte, die auch jedes Jahr im Weltcup eine Rolle spielen von Oslo über Östersund bis Hochfilzen und Antholz.
Der Unterschied zwischen Frauen und Männer ist im Biathlon kaum mehr auszumachen. Einzig die Streckenlänge ist verschieden, aber die Anzahl der Bewerbe ist gleich. Der Sprint ist die Kurzfassung und wird per Ergebnis mit der Verfolgung fortgesetzt, das Einzel ist das längste Rennen und der Massenstart wohl das am schwersten auszurechnende Rennen. Wobei durch die sicheren Schützinnen auch das Einzelrennen immer gut für Überraschungen ist.
Das Programm ist somit bei den Männern das gleiche, aber man läuft im Einzel 20 statt 15 Kilometer oder im Sprint 10 statt der 7,5 Kilometer, wie sie die Frauen abspulen.
Zusätzlich zu den Einzelrennen und auch dem Staffelbewerb bei Frauen und Männer hat man den Mixed-Bewerb entdeckt, bei dem zwei Frauen und zwei Männer ein Nationalteam bilden. Der Ablauf ist dem Staffelbewerb nachempfunden. Noch spektakulärer ist die Single-Mixed-Staffel, die seit einigen Jahren angeboten wird.
Interessant ist auch die Zusammenstellung der Biathlon-Weltmeisterschaft und zwar in dem Sinne, wie erfolgreich die jeweilige Nation war. Bei manchen Austragungen haben sogar einige Nationen Medaillen feiern können, weil gerade über die Einzelstrecken Überraschungen möglich sind. Meist sind aber Norwegen, Deutschland und Frankreich mit den meisten Medaillen bestückt.
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