Unmittelbar neben den 30 Schießbahnen befindet sich die Strafrunde, die man im Biathlonsport besuchen muss, wenn man die Zielscheiben nicht getroffen hat. Die Ausnahme von dieser Regel ist einerseits die Staffel, weil man drei Extrapatronen hat, um nochmals die Ziele anzuvisieren und andererseits das Einzel, bei dem es gleich eine Strafminute pro Fehler gibt, aber dafür keine Strafrunde zu laufen ist.
Die Strafrunde ist eine ovale kurze Strecke mit einer Länge von exakt 150 Meter, die für jeden Fehler zu absolvieren ist. Verschießt man zum Beispiel beim Sprint dreimal, dann muss dieses Oval dreimal gelaufen werden, bevor man sich auf die nächste Runde machen darf. Wer Fehler schießt und trotzdem die nächste Runde läuft, ohne die notwendigen Runden in der Strafrunde zu absolvieren, wird disqualifiziert.
Nun gibt es natürlich verschiedene taktische Möglichkeiten. Sehr starke Läuferinnen und Läufer riskieren eher eine zusätzliche Strafrunde und schießen sehr schnell, weil sie durch ihr Potenzial nicht so viel Zeit verlieren. Sicherere Schützinnen und Schützen setzen eher auf fünf Treffer, wenn sie läuferisch nicht so stark sind.
So gibt es immer wieder Leute, die mit vier Strafrunden trotzdem besser klassiert sind als andere mit einem Fehler, weil sie trotz der 600 Extrameter schneller das Ziel finden konnten als die sichereren, aber langsameren Athletinnen bzw. Athleten. Zu Sieganwärter wird man, wenn man beides sehr gut kann - schnell laufen und sicher schießen. Aber es kommt auch auf die Verhältnisse an.
Wenn es sehr windig ist, kann man selbst mit drei Strafrunden ein Rennen noch gewinnen, auch abhängig vom Bewerb. Beim Sprint mit nur zwei Schießen, ergo zehn Schüsse gibt es diese Möglichkeit seltener, bei längeren Rennen wie Verfolgung oder Massenstart hat man schon eher die Option, mit riskantem und schnellen Schießen trotz Strafrunden siegreich zu sein.
Die Strafrunde ist jetzt nicht das ganz große Problem, aber man verliert etwa 15 bis 20, Frauen bis zu 25 Sekunden pro Runde. Wenn man also sehr schnell begonnen hat und einen Fehler schießt, kann es gut sein, dass man inklusive der Strafrunde mit ihren 150 Meter trotzdem unter den schnellsten Teilnehmern ist, nachdem man aus der Strafrunde kommt - denn genau dort steht die Zeitmessung und erst dann weiß man, wer im Rennen vorne liegt und wer Rückstand hat.
Wenn es windige Verhältnisse am Schießstand ergo im Schießstadion gibt, kann es eine ganze Reihe von Fehlern geben und dann gibt es ziemlich viel Betrieb in der Strafrunde. Das betrifft am allermeisten den Massenstartbewerb, denn meist läuft man die erste Runde ruhig und gemeinsam und dann entscheidet sich beim ersten Schießen, wer vorne liegt und fehlerfrei blieb oder wer in die Strafrunde muss. Wenn 10 Leute Fehler geschossen haben, gibt es schon ziemlich viel Verkehr in der kurzen Runde, ehe alle die zweite Schleife des Langlaufs in Angriff nehmen dürfen und können.
Die Wettkampfanlage im Biathlonsport betrifft die Strecken für den Langlauf ebenso wie die Anlage für das Schießen, wobei man gerne vom Schießstadion spricht.
Das Schießstadion im Biathlonsport ist eigentlich der Startbereich mit einem Teil der Strecke und gleichzeitig dem Schießstand als Ort der Schießeinlage. Der Schießstand besteht aus 30 Bahnen, jede wird als Schießbahn bezeichnet. Die Schießbahn beginnt bei der rutschfesten Matte für einen sicheren Stand der Schützinnen und Schützen und hat eine eigene Bahnnummer zur Orientierung, da die Reihenfolge oft wichtig ist (Verfolgung, Staffel, Massenstart).
Das Ziel sind die Zielscheiben und davor befinden sich die Windfahnen zur Orientierung, was der Wind gerade so treibt und wie man sich beim Schießen verhalten sollte. Trifft man nicht, dann geht es in die daneben angelegte Strafrunde mit Ausnahme des Einzelrennens. Was sich gerade abspielt und wie das Rennen steht, verrät dem Publikum die Anzeigentafel.
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