Neben dem Liegendschießen gibt es im Biathlon auch das Stehendschießen, das für viele als das schwierigere Schießen gilt. Das hat vor allem den Grund, weil das Stehendschießen mit Ausnahme des Einzelbewerbes am Ende durchgeführt wird und da ist man müde, der Puls ist hoch und die Konzentration lässt nach.
Beim Stehendschießen muss man die richtige Laufgeschwindigkeit wählen, wenn man den Schießplatz erreicht. Man steuert seine Schießbahn an, die man aussuchen kann (Sprint) oder die zugewiesen wird bzw. mit der Startnummer in Zusammenhang stehen kann und beobachtet die Windfahnen, um den Wind einschätzen zu können.
Dann erreicht man die rutschfeste Matte, legt die Stöcke neben den Ski auf den Boden und stellt sich seitlich zur Schießbahn auf und nimmt das Gewehr vom Rücken. Hat sich der Wind stark verändert, kann man an der Visiereinrichtung - dem Diopter - drehen, um darauf zu reagieren und viele Fehler zu verhindern.
Denn vor dem eigentlichen Bewerb gibt es das Anschießen, um sich auf die Verhältnisse einzustellen und das Gewehr so zu justieren, dass man sicher schießen kann. Es kann aber gut sein, dass es beim Anschießen windstill war und während des Bewerbs hat sich ein Wind gehoben und wird immer stärker. Der kann die Kugel dann doch ein wenig ablenken und mit dem Justieren des Gewehrs kann man dem entgegenwirken.
Die Schwierigkeit beim Stehendschießen besteht darin, dass man so wie beim Liegendschießen einen hohen Puls hat, aber beim Liegendschießen kann man das durch die liegende Position besser steuern, beim Stehendschießen zittert der gesamte Körper aufgrund der starken Atmung und damit ist ein Fehlschuss jederzeit möglich. Wartet man zulange mit dem Schießen, dann ist der Puls niedriger, aber es wird nicht einfacher - im Gegenteil - der Körper reagiert sogar stärker darauf und die Zielgenauigkeit lässt noch mehr nach.
Außerdem findet das Stehendschießen mit Ausnahme der ersten Schießeinlage im Stehen beim Einzel immer am Ende des Rennens statt und dann ist man schon müder und entsprechend anfälliger für Fehler. Das gilt besonders beim letzten Stehendschießen im Einzel oder beim Massenstartrennen. Die fünf Ziele zu treffen ist dann eine besondere Herausforderung, weil der Puls kaum mehr sinkt und gleichzeitig der Rennstress am höchsten ist - immerhin geht es um die finalen Positionen, vielleicht sogar um den Sieg und/oder Medaillen.
Nach den fünf Schuss sieht die Athletin bzw. der Athlet, wie viele Zielscheiben weiß zugedeckt sind und wie viele schwarz geblieben sind. Jede schwarze Zielscheibe bedeutet ein Fehler. Wie beim Liegendschießen gibt es auch beim Stehendschießen fünf Ziele, die aber mit 11,5 Zentimeter Durchmesser größer sind, weil die Schießübung auch schwieriger ist. Die Strafen sind die gleichen: pro Schießfehler gibt es eine Strafrunde mit 150 Meter Länge, bei der Staffel aber noch drei Extrapatronen, beim Einzelbewerb hingegen die Strafminute.
Abschließend wird nach dem Schießen das Gewehr wieder geschultert, die Stöcke werden wieder aufgenommen und entweder läuft man in die Strafrunde oder in die Loipe, um den Wettkampf fortzusetzen.
Es gibt im Biathlon einige typische Begriffe rund um den Sport selbst und dann auch typische Situationen im Rennen. Das führt zu vielen Fragen, weshalb wir die Biathlon-FAQ aufgebaut haben - mit den häufigsten Fragen und den entsprechenden Antworten.
Zu den Rahmenbedingungen zählen die Vorgaben bei den Altersklassen sowie der Ausdruck der Komplexleistung als Kombination aus Laufleistung und Schießleistung. Passt eines davon nicht, wird man nicht erfolgreich sein können.
Die Beliebtheit der Biathlonrennen rührt wohl daher, dass mit jedem Schießen die Reihenfolge verändert wird. Ein klar Führender kann nach drei Schießfehlern auf Platz acht zurückfallen und umgekehrt ein anderer viele Plätze mit einem fehlerlosen Schießen gutmachen. Dem Schießen kommt daher eine große Bedeutung zu.
Beim Schießen spricht man von der Schießeinlage und unterscheidet das Stehendschießen vom Liegendschießen, wobei es interessanterweise so ist, dass manche die eine Schießart geradezu perfekt beherrschen und bei der anderen dafür immer wieder Fehler machen. Es gibt durchaus genug Frauen und Männer, die stehend besser sind als liegend.
In Bezug auf die Rennsituationen selbst gibt es verschiedene typische Biathlonbegriffe, die sich fast immer um das Schießen selbst drehen. Das Einschießen oder Anschießen gehört zur Vorbereitung, das Trefferbild ist hingegen das Ergebnis der letzten Schießeinheit und hilfreich für die nächste Herausforderung. Die Nähmaschine möchte man beim Schießen nicht erleben und auf das Crossfeuer könnte man auch gerne verzichten.
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