Die Mixed-Staffel bietet sich für taktische Spielereien im Biathlonsport nicht so sehr an, wie die normale Damenstaffel oder die Herrenstaffel. Bei der üblichen Staffel hat man die Möglichkeit, die vier Mitglieder so aufzustellen, wie man es sich taktisch überlegen könnte. Jedes Mitglied kommt für jede Position infrage.
Das klappt bei der Mixed-Staffel nicht, weil fix festgelegt ist, dass die beiden Frauen am Beginn und die beiden Männer am Ende an der Reihe sind. Damit gibt es nur die Frage, welche der beiden aufgestellten Frauen läuft zuerst und wer läuft an der zweiten Position. Die gleiche gedankliche Spielerei gibt es bei den Männern und der Frage, wer an Position drei läuft und wer als Schlussläufer infrage kommt.
Somit reduziert sich das taktische Konzept eigentlich auf das Renngeschehen selbst. Ist man im Vorteil, dann gilt es, diesen zu verteidigen und nicht zu viel zu riskieren. Liegt man hinten, dann gilt es, möglichst viel Zeit aufzuholen, wobei damit aber auch das Risiko steigt, dass man am Schießplatz Probleme bekommen könnte.
Das gilt auch dann, wenn man die Geschichte umdreht. Denn mittlerweile lässt sich die Mixed-Staffel auch so durchführen, dass zuerst die Männer laufen und dann die Frauen. Für die Aufstellung und Taktik ist die Situation aber gleich - man kann nur zwischen Mann 1 und Mann 2 oder Frau 1 und Frau 2 wechseln, andere Optionen bieten sich bei der Aufstellung nicht.
Diesen Widerspruch kann man selten gut auflösen, doch planen lässt sich das Rennen ohnehin kaum. Es wäre natürlich interessant, wenn man einen Mix durchführen könnte - zuerst eine Athletin, dann ein Athlet, dann wieder eine Athletin, aber das sehen die Regeln nicht vor. Vielleicht ist das später einmal eine Option, doch meist laufen die Damen am Beginn und werden von den Herren abgelöst, um gemeinsam als Team erfolgreich die Mixed-Staffel zu gestalten. Seltener laufen zuerst die Männer, was aber nur bedingt einen Unterschied macht. Die Lösung ist aber wohl auch eine gute, weil der Leistungsunterschied zwischen Damen und Herren gerade beim Langlaufen schon ein erheblicher ist.
Interessant ist die Taktik aber auch im Hinblick auf die Konkurrenz, denn wenn man nicht so gut läuft und weiß, dass dahinter eine starke Läuferin kommt, macht es Sinn, etwas rauszunehmen und auf diese Athletin zu warten, um im Windschatten Kraft zu sparen und auch ein wenig in der Laufzeit zu profitieren. Umgekehrt kann man als starker Läufer die schwächeren durch ein bewusst hoch gewähltes Tempo so unter Druck setzen, dass leichter Schießfehler beim nächsten Schießen entstehen können.
Neben den üblichen taktischen Möglichkeiten gibt es noch andere Überlegungen, die gerade in der Mixed-Staffel ein Thema sein können. Manche Nationen haben starke Damen, aber nicht ganz so starke Herren und die beiden Frauen könnten alles riskieren und bei Erfolg die Konkurrenz unter Druck setzen. Denn man hat einen Vorsprung und diesen kann man vielleicht mit guten Schießleistungen verwalten, während die favorisierten Teams mit Vollgas aufholen müssen und das kann am Schießplatz auch daneben gehen.
Nicht ganz so klar ist die Sache bei der Single-Mixed-Staffel, weil die Reduktion auf eine Frau und einen Mann ermöglicht, auch kleinen Teams, gute Duos zusammenzustellen. Dass hier manche auf den Kollegen hoffen können, ist weniger wahrscheinlich und das reduziert die taktischen Möglichkeiten natürlich. In diesem Rennen geht es um alles oder nichts, und zwar vom ersten Meter an.
Im Gegensatz zu den Einzelbewerben gibt es im Teambewerb immer mehrere Mitglieder, die für ein gutes Ergebnis laufen und schießen. Die Staffel ist der schon lange durchgeführte Bewerb, aus dem heraus sich die Mixed-Staffel ergeben hat. Diese erhielt mit der Singe-Mixed-Staffel einen Zusatz.
Die Staffel ist ein besonderes Rennen, weil man als Teilnehmer nicht nur für sich läuft und auch beim Schießen gibt es eine Besonderheit. Die Durchführung ist auch eine ungewohnte, da man im Einzelrennen stets von Start bis Ziel durchläuft, in der Staffel aber logischerweise nicht. Damit verändern sich aber auch die Möglichkeiten bei der Taktik im Speziellen durch die Optionen bei der Aufstellung.
Die Mixed-Rennen sind auch im Biathlonsport eingeführt worden, nachdem in vielen Sportarten das gemeinsame Antreten von Frauen und Männer entdeckt worden war. Die Durchführung ist bei der Mixed-Staffel durchaus an der normalen Staffel angelehnt, aber trotzdem ist jedes Rennen eine Besonderheit und es wurden auch zusätzliche Formate eingeführt. Die Taktik ist dabei nicht ganz so umsetzbar wie etwa bei der Aufstellung in der normalen Staffel, aber trotzdem hat man seine Möglichkeiten.
Ein ganz eigener Staffelbewerb ist die Single-Mixed-Staffel mit einer Frau und einem Mann als Team.
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